Maximilian Bauer

Die handlichen Karten aus 3 mm dünner Finnpappe tragen auf der Vorderseite die unterschiedlichsten Motive. Sie reichen von Reproduktionen kunsthistorischer Werke, filigranen Zeichnungen und Smartphone-Fotografien über Filmstills hin zu weiterem digitalem Bildmaterial. Ihre Oberflächen sind mit verschiedenen Lasuren und Lacken versiegelt, was ihnen eine glänzende, teils besonders glatte oder unebene Textur verleiht, die mit den Fingern erforscht werden kann.

Als mobile Objekte und erweiterbare visuelle Sammlung der für den Künstler zentralen Themen und Bildmomente sind die Karten sowohl Archiv als auch Anlass, um immer wieder zu neuen temporären Ordnungen und assoziativen Erzählungen zu finden. Im Ausstellungskontext entstehen so stets aktuelle, ortsbezogene Arrangements, die je nach räumlicher Situation auch die Besucher*innen aktiv involvieren. Denn die Karten können nicht nur betrachtet, sondern auch in die Hand genommen und sortiert werden. Unter die Saite geklemmt, beeinflussen sie beim Spiel den Klang des Instruments und lassen das Motiv im Raum nachhallen. So entstehen momenthafte Dialoge zwischen bildlichen und klanglichen Dimensionen, zwischen Künstler und Betrachter*innen.