Thomas Ruff

In seinen frühen Arbeiten porträtierte Ruff seine Freunde und Kommilitonen, die mit emotionslosen Gesichtern für ihn posierten. In seinen späteren Serien konzentrierte sich Ruff auf Gebäude, die er im gleichen Stil wie zuvor porträtierte, dann aber digital retuschierte, wie zum Beispiel in seiner Serie von Mies van der Rohe-Gebäuden.

Im Jahr 2001 lief Thomas Ruff zufällig fotografierend durch die Straßen von New York, als der 11. September 2001 passierte. Als er nach Deutschland zurückkehrte, um den Film zu entwickeln, war dieser nicht belichtet. Er begann daraufhin “wie verrückt” im Internet nach Bildern zu suchen. So begann seine radikale Serie Jpegs. Thomas Ruff war einer der ersten Fotografen, der sich mit komprimierten Bildern aus dem Internet auf die gewaltigen Veränderungen und Möglichkeiten konzentrierte, die aus diesem digitalen Material resultieren. Er erkannte bald, dass sich mit der “Technologie auch unsere Wahrnehmung der Welt ständig verändert”.

Thomas Ruff findet Inspiration in der digitalen Bearbeitung, in der 3D-Software sowie in der Dunkelkammer und war zentral daran beteiligt, das Medium Fotografie als anerkannte Kunstform zu etablieren. Die Bedeutung seiner Arbeiten liegt nicht in der Darstellung des alltäglichen Lebens, sondern in seinen unterschiedlichen Auslegungen des Mediums Fotografie.

Bereits 1992 stellte Thomas Ruff auf der documenta IX in Kassel aus und spielte 1995 eine herausragende Rolle auf der Biennale in Venedig. Mit Einzelausstellungen in der Tate Liverpool 2003, im Moderna Museet in Stockholm 2007, im Haus der Kunst München 2012 und im Stedelijk Museum in Gent 2014 hat er sein Werk in vielen Ländern der Welt gezeigt. Zuletzt hatte er 2017 eine große Ausstellung in der Whitechapel Gallery in London.

 

Quelle: HTTPS://FINEARTMULTIPLE.DE/THOMAS-RUFF/

Bild: Thomas Ruff, 2007

Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Ruff#/media/Datei:Ruff_Thomas_220507_koeln_museum_ludwig.jpg