#WERK.STOFF Veronika Hilger

In flächiger Übertragung ordnet die Künstlerin auf der rechteckigen Bildebene Kompositionen an, die an abstrahierte Stillleben–Arrangements oder landschaftliche Szenarien erinnern mögen.

Für die Künstlerin bleiben die typischen Bildgattungen Orientierungspunkte mit spezifischen Rezeptionskontexten. Die Klassifizierungen des historisierten Mediums der Malerei durchdringt sie und entwickelt eine eigene Bildsprache, die ein an der westlichen (Nach–)Moderne geschultes Bild– und Motivgedächtnis anspricht. 

Man fühlt sich an Giorgio de Chiricos Bühnenbilder zur Inszenierung des absurden Welttheaters erinnert, an die Scherenschnitte des Künstlers Henri Matisse, oder an die metamorphosierenden, fließenden Formen von Surrealisten wie Roberto Matta. Materielle Präsenz wird angedeutet, Naturbeobachtungen werden abstrahiert. Die Metamorphose von Gegenständen oder Organismen führen sich in den Keramikarbeiten der Künstlerin fort, wobei die symbolische Funktion offen bleibt.

 

Bild: Bild: Veronika Hilger: ›Ohne Titel‹, 2020, Keramik, glasiert, 24 x 30 x 44 cm, Courtesy Veronika Hilger