#Vivian Greven Bilder: ›Nabel‹

Bild: Vivian Greven, ›Ham III‹, 2020, Öl und Acryl auf Leinwand, 48 x 60 cm, Courtesy der Künstlerin und Privatsammlung Zurich, Schweiz, Foto: Ivo Faber

Für ›Ham‹ nahm sich Greven eine Abbildung der Skulptur ›Drei Grazien‹ (1812/16) des italienischen Bildhauers Antonio Canova zur Vorlage. Die Drei Grazien gelten international als ein Meisterwerk der neoklassizistischen europäischen Bildhauerei und waren ein Auftrag Joséphine de Beauharnais, der ersten Frau von Napoleon Bonaparte. Das Motiv der drei Grazien stammt aus der altgriechischen Literatur und stellt die drei Töchter des Zeus dar, von denen jede der Menschheit eine besondere Gabe verleihen soll: (von links nach rechts) Euphrosyne (Fröhlichkeit), Aglaia (Eleganz) und Thalia (Jugend und Schönheit).

›Auf meinem Computer habe ich einen Ordner mit sehr viel Bildmaterial, der ständig weiterwächst. Dort finden sich auch sehr viele Bilder jener Skulptur
von Canova. Irgendwann bin ich darauf gekommen, dass mich vor allem dieser Halsausschnitt anzieht. Irgendetwas wurde in mir entflammt. Der Ausschnitt wird dann erst mal abgespeichert und weggelegt. Die Flamme in mir aber arbeitet weiter und eins kommt zum anderen. Ich übertrage das Ganze in eine andere Dimension und merke, dass ich möchte, dass dort etwas stört, dass da etwas rein ragt, genau an der Stelle, mit der ich innerlich in Resonanz gegangen bin. So baut sich das Bild Stück für Stück auf.‹ – Vivian Greven, Künstleringespräch, Kunstpalais, Erlangen (2021)

Der Titel der Arbeit beschreibt einen Ton: ›hmm‹, ein nach Luft ringen. Die punktuell aufgetürmte Farbe auf der Oberfläche das Halses sticht deutlich heraus. Etwas scheint im Hals zu stecken.