Text von Eyal Pinkas (2)
Ich beginne damit, im Studio Tabletop Szenen zu erstellen oder Bilder aus Online-Archiven zu sammeln. Von jeder Szene produziere ich mehrere Fotos, die später in Photoshop importiert werden. Dann findet ein automatischer Prozess des Foto-überblendens statt; die Algorithmen übernehmen die Kontrolle über den Prozess und das Experiment wird durchgeführt, sodass ich die Kontrolle über die Ergebnisse verliere.
Die Endergebnisse feiern die Ästhetik des Fehlers. Ein Fehler, der sich in einer bewussten Dichotomie zwischen dem schüchternen Charakter der Subjekte meiner Arbeit und dem narbenhaften Erscheinungsbild ihrer Darstellung widerspiegelt. Sie werden offengelegt, sind sich ihrer chaotischen Situation bewusst und können dennoch nicht dagegen vorgehen. Wie Figuren in einer Slapstick-Situation wirkt die kontrollierte Gewalt auf sie ein und ihre Verformung ist die Rechtfertigung ihres Seins. Mehr noch, all das sind Fotografien in einer Welt, die übermäßig von Bildern gesättigt und von visuellen Inhalten ertränkt ist. Als solche riskieren sie in der optischen Adipositas zu verschwinden. Mit dieser Vorstellung ist die absurde Option der gebrochenen und dekonstruierten Bilder die einzige, die für mich Sinn macht.‹
