Arash Nassiri über die Erinnerungen an Teheran (Souvenirs)

›Ich verfüge über eine Datenbank mit Skype–Audio-Interviews von Leuten, die mir Erinnerungen aus dem Teheran der 1970er Jahre erzählt haben. Diese Tonbänder wurden dann bearbeitet und den Schauspieler*innen während der Dreharbeiten über Kopfhörer vorgespielt. Sie hörten sie und wiederholten es dann aus dem Gedächtnis. Dabei änderten sie auch die Aussprache von Wörtern, die ich nicht verändern wollte. Ich erinnere mich, dass ich dies einem Iraner, den ich interviewte, beschrieb, und er sagte: ›Das ist doch dumm, weil man alles verliert, was die Sprache schön macht: den Rhythmus und die Melodie‹. Ja, das stimmt. Aber ich wollte, dass zwei Dinge gleichzeitig im Spiel sind, wenn man die Bilder sieht, die Landschaft und die Schauspieler, das echte LA und all die Erinnerungen, die darüber gelegt werden, wie eine doppelte Vision. Es gab auch viele misslungene Takes mit Aussprachefehlern, Stottern oder einfach nur einem völlig verzerrten Wortlaut. Ich würde gerne eine Videoinstallation machen, in der all diese Momente ebenfalls vorkommen.‹

Arash Nassiri in ›Arash Nassiri Introduced by Cédric Fauq, Vdrome ‹ (Übersetzung)